Ein Wüstensohn im Norden

Es war einmal eine Pferdenärrin im holsteinischen Schipphorst. Sie hatte ihr Herz an Vollblutaraber verloren, und im Laufe der Zeit standen acht dieser rassigen Pferde bei ihr im Stall. Darunter war eine wunderschöne Stute, für die Margherita Hoswpowsky eines Tages auszog, um einen ebenso schönen Hengst zu suchen. Sie fand ihn auch. Am 15. Februar 1990 wurde bei Hospowskys in Schipphorst ein Hengstfohlen geboren. Das Fohlen, das den Namen Pamir (v. Penthagonn a.d. Shams el Inaza - v. Ibrahim) erhielt, wuchs zu einem schönen Hengst heran. Im Februar 1993 wurde er Siegerhengst in der Gruppe der Veredler auf der Hengstkörung des Pferdestammbuchs Schleswig-Holstein in Neumünster. Er vereint in seinem Pedigree die klangvollsten Namen aus den renommierten Araber-Gestüten der Welt: El Zahraa (Ägypten), Weil, Marbach, Achental, Bábolna, Janów Podlaski (Polen), Tersk (Russland) und Crabbet Park (Großbritannien). Ein Jahr später wurde Pamir für die Hengstleistungsprüfung beim Haupt- und Landesgestüt Marbach angemeldet (100 Tage Test), die er mit 137 Indexpunkten haushoch gewann. Danach blieb er in Marbach, wo er die Hengste Dschehim und Said brachte. Später lebte er in Rostock und in Redefin. Die Anerkennung für Trakehner bekam der 155 cm große Pamir 2007 in Tasdorf. 2008 wurde Pamir mit der WAHO-Trophy des Weltaraberzuchtverbandes ausgezeichnet. 2011 folgte der Titel "Elitehengst" des deutschen Araberzuchtverbandes VZAP, mit dem sich bereits seine Vorväter Penthagonn ox, Pasat ox, Diem ox, Ibrahim ox, Mahomed ox sowie Nazir ox schmücken durften. Leider verstarb Pamir ox 2012 im Alter von 22 Jahren. Aber er lebt in seinen hervorragenden Nachkommen weiter. Fünf gekörte Söhne: Shalimar ox, Dschandru ox, Dschehim ox, Said ox, Voltaire/T. Davon sind Dschehim und Said für die Reitpony- und Warmblutzucht in Baden-Württemberg und für Trakehner anerkannt, Dschehim wurde kürzlich auch für die Hannoveraner Zucht zugelassen. Beide Söhne sind überdurchschnittlich leistungsgeprüft, ausgebildet bis Klasse S und haben bereits Erfolge auf nationalen und internationalen Schauen errungen. Sieben Pamir-Töchter erhielten bisher die Staatsprämie, 18 Sportpferde sind eingetragen. Familie Hospowsky indes lebt heute auf ihrem Dreiseitenhof in Rügge/Angeln mit einem drei Hektar großen Landschaftsgarten hinterm Haus. Die Pferdehaltung haben sie aufgegeben, das Züchten aber nicht. Unter dem Zwingernamen „Pastime“ züchten sie weiterhin erfolgreich – Irish Terrier. Hannelore Groß

Bild: Von links: Züchterin Margherita Hospowsky und ihr Ehemann, Leiterin des Gestüts Marbach Dr. Astrid von Velsen-Zerweck, Pamir I und Hauptsattelmeister Horst Koenig Foto Susanne Bösche

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