Asyl für Vierbeiner

Warm, satt und trocken – die Tier-WG am Uhlenkrog 190 sorgt für jeden. Während sich die Jung-Igel in den Winterschlaf kuscheln, nachdem sie sich zuvor ein Pfund Insekten angefuttert haben, wacht die Riesen-Schildkröte, Spitzname: „Grande Dame“, nach erfolgter Operation in Privatlogie. Nachdem der 16-Pfunder im Amt Achterwehr unter einen Mäher geraten war, bekommt er, genauer: sie vielleicht bald noch ein Rad angeschnallt, wo früher ihr Bein saß. 40 Hunde, 80 Katzen, 30 Nager und diverse Piepmätze leben in der Hasseer Anlage, die auf Vereinsbasis betrieben wird. „Wir sind auf Spenden angewiesen“, betont Elisabeth Haase. Denn die Tiere – darunter ein Uhu, den die Feuerwehr Elmschenhagen kürzlich brachte – verfügen nicht nur über einen enormen Appetit, sondern wollen auch ärztlich gut versorgt sein. Und das ist nicht billig. So verursacht ein gesunder Hund täglich Kosten von 15 Euro, wovon die Kommune nur die Hälfte übernimmt. Die Finanzlage ist somit alles andere als rosig. Pech auch für drei flügellahme Möwen, die hier überwintern. Denn die geplante zweistöckige Wildstation mit Voliere bleibt vorerst ein Zukunftstraum. Rund 2400 Gäste checken jedes Jahr im Kieler Heim ein – darunter Opfer von Tierhortern, die von Amts wegen eingewiesen wurden. Keine schlechte Adresse: Neben 25 Angestellten mühen sich über 80 große und kleine Gassigeher und Hobby-Streichler um die Klienten. Schnurrende Miezen wohnen statistisch 37, Hunde 46 Tage in einem der 15 Heime des Landes, bevor sie adoptiert werden. Einige, vor allem Kranke und Senioren, bleiben sogar dauerhaft. In der zweiten Dezemberhälfte herrscht absoluter Vermittlungsstopp, damit sich die süßen Kleinen nicht mit Geschenkband um den Hals unterm Weihnachtsbaum oder auf einer lauten Sylvester-Party wiederfinden. Im sicheren Gehege tollen auch Hunde, die bereits mehrfach übers Internet weiterverkauft wurden. Unnötiges Leid. Die Betroffenen sollten lieber gleich in kompetente Hände gegeben werden, mahnt die Vorsitzende des Tierschutzbeirates, Sabine Petersen. Wie gut es Kater Pepper und Terrier Elvis im Tierheim Uhlenkrog haben, davon können sich interessierte Kieler gerne am 1. Sonntag eines jeden Monats selbst überzeugen, wenn sich die schweren Tore von 10 bis 16 Uhr öffnen. Weitere Infos unter: www.tierheim-kiel.de Jutta Ehmsen

Bild: Auch Terrier-Mix Elvis sucht ein neues Zuhause.

Bild: Doppel-Hase: Elisabeth Haase nimmt ein Angora-Langohr auf den Arm.

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