Kulturtage in Mettenhof

Der Stadtteil hat viele Fassetten. Ob Bürgerhaus, Kirchengemeinde, Bücherei oder Stadtteilcafé – die Hochhaussiedlung am Rande der Stadt verfügt über zahlreiche Treffpunkte, an denen man zum Schwofen, Singen oder sonstigem Kulturgenuss zusammen kommt. Nicht zu vergessen der Hof Akkerboom, der auch die Freunde von Jazz und Irish Folk anzieht, obwohl das Haupthaus nach einem Totalbrand auf seinen Wiederaufbau wartet. Mit über 40 Veranstaltungen feiert Mettenhof jetzt seine zehnten Kulturtage. „Davon wagten wir hier vor einigen Jahren nur zu träumen“, freut sich Festival-Leiter Cai-Uwe Lindner. Als einige Mettenhofer Bürger vor zehn Jahren auf die Idee kamen, die Kultur vor Ort zu bündeln, war die Skepsis groß. Entsprechend groß war die Neugier der Anwohner und Besucher, als das Fest 2006 mit neun Events in einer Woche startete. Alles war und blieb ehrenamtlich organisiert und kommt – abgesehen von einer kleinen Anschubfinanzierung – ohne öffentliche Förderung aus. Das Konzept greift. 2011 kam als weiteres Projekt der Mettenhofer Literaturfrühling hinzu. Die herbstlichen Kulturtage sprechen Jung und Alt an. Das meiste ist kostenfrei oder wird zu geringen Eintrittspreisen angeboten, was nur durch Spenden und Verzicht auf große Honorare möglich ist. Dabei beschränkt sich das bunte Angebot nicht aufs reine Konsumieren sondern bietet die Möglichkeit, sich selbst auszuprobieren. So werden Mal- und Zeichenkurse, Kreative Schreibwerkstatt, Folk-Tanz-Café und ein Comic-Workshop für Kinder angeboten. Eröffnet wird der kulturelle Reigen am Donnerstag, 27. Oktober, mit einem literarischen Abend auf Akkerboom. Die idyllische Hofanlage mit Backhaus erinnert an alte Zeiten, als Kiel noch eine Kleinstadt war und Mettenhof nicht existent. 1982 rettete eine Initiative den über 200 Jahre alten Hof und verwandelte ihn in ein Kulturzentrum, in dem es seither kreativ brodelt. Während in einem Nebenbau ein türkischstämmiger Künstler wwohnt und in der Holzwerkstatt Alzheimer-Patienten schnitzen, haben die Pfadfinder im alten Schweinestall Quartier bezogen. Mehrfach musste sich Hof Akkerboom – wie Phönix aus der Asche – neu erfinden. 2002 und 2007 fiel die Kulturscheune zweimal dem Feuer zum Opfer und wurde jeweils wieder aufgebaut, im August 2015 brannte das Haupthaus bis auf die Grundmauern nieder. Im Oktober sollen die Bagger anrollen und das Haus samt Giebel und Reetdach wieder aufbauen. Urte Busse vom Verein betont, dass der Neubau noch heller werden soll – ein weiterer Lichtblick im Kulturleben von Mettenhof.

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